Abgestürzt - Stürzende Linien

Pattebaer

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Man bekommt sie aber wer will sie? Dabei können stürzende Linien in einem Bild große Spannung erzeugen.

Wie treten stürzende Linien auf? Dies ist ein ganz natürliches, physikalisches Phänomen, wenn die Abbildungsebene zur Motivebene nicht parallel steht. Das bedeutet die Kamera mit ihrem Objektiv zeigt nicht senkrecht auf das Motiv. Ist die Kamera z.B. nach oben geneigt, dann ist der Weg von der oberen Kante des Motives zur oberen Kante des Sensors weiter entfernt als der Weg von der unteren Kante des Motives zur unteren Kante des Sensors. Möchte man also eine senkrechte Motivebene auf eine geneigte, ebene Fläche projizieren, dann entstehen zwangsläufig Verzerrungen.

Hauptsächlich sieht man stürzende Linie in der Architektur-Fotografie. Speziell bei Weitwinkelobjektiven und einer nach oben geneigten Kamera werden stürzende Linien ausgeprägter auftreten. Bei einer leichten Kameraneigung wird dem Betrachter das u.U. gar nicht auffallen, bei größeren Neigung bis etwa 45° wirken stürzende Linien für den Betrachter meist verstörend. Hält man die Kamera steiler als 45° so kann man stürzende Linien in seine Bildkomposition einbauen und dabei Spannung im Bild erzeugen.

Gerade darum soll es diesen Monat in diesem Projekt gehen. Versuche mal 5 Motive mit extrem stürzenden Linien einzufangen und hier zu präsentieren. Überlege, ob nicht auch Ausschnitte im Bild zu interessanten Darstellungen führen.

Um es diesmal nicht zu vergessen, die Bilder sollen natürlich während der Laufzeit des Projektes entstehen (Ich vergesse das meist zu erwähnen da es den „alten Hasen“ schon bekannt ist).

In dem Zuge sei noch erwähnt, wie man stürzende Linien vermeiden kann. Halte die Abbildungsebene stets parallel zur Motivebene, auch wenn Du gezwungen bist mal in den zweiten, dritten oder noch höheren Stock eines Nachbargebäudes zu steigen. Um das zu vermeiden benutzen ausgeprägte Architekturfofografen i.d.R. Tilt-Shift-Objektive. Dabei wird zwar die Abbildungsebene (Sensor in der Kamera) nicht parallel zur Abbildungsebene stehen, aber durch das Tilt-Shift-Objektiv wird das Bild optisch so verzerrt, dass es auf dem Sensor gerade erscheint. Teils kann man dem auch mit Software Herr werden (z.B. ViewPoint), dann muss man aber schon bei der Aufnahme aufpassen dass man dem Motiv sehr viel Raum läßt denn beim softwaremäßigen Ausrichten wird ein Großteils des Bildes abgeschnitten.

Viel Spass nun beim Projekt.

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