Projekt Feuerwerke

Bettina

NF-Club Teammitglied
Beiträge
2.037
Punkte Reaktionen
47
So, Ihr Lieben - ich fange einfach mal ungefragt an mit einem Thema, zu dem ich bereits einige Erfahrungen gesammelt habe. Feuerwerke habe ich bislang überwiegend im Rahmen von Volksfesten abgelichtet - zu Silvester habe ich mich zwar auch schon versucht, dies aber mit eher sehr dürftigen Ergebnissen, soviel zu meinen Multitaskingfähigkeiten (Feiern, Sinnieren und Fotografieren ließ sich bei mir nicht vereinbaren).

Hier nun also die neuesten Ergebnisse von der Weserbeleuchtung in Bad Karlshafen

Warten auf das Feuerwerk:
B01
ISO 200 10 sec 1:9 29 mm
picture.php


Eigentlich hatte ich vor, das Feuerwerk im Rahmen einer Nachtaufnahme mit Umgebung/beleuchteten Objekten zu fotografieren, aber es kam anders:

B02
ISO 200 6 sec 1:16 24 mm
picture.php


B03
ISO 200 6 sec 1:16 24 mm
picture.php


B04
ISO 200 8 sec 1:18 24 mm
picture.php
 
Diese "freigestellten" Explosionen sind wesentlich aussagekräftiger, als wenn sie mit Umgebung angelichtet worden wären. Da hast Du eine gute Entscheidung getroffen.
Die Belichtungszeit passt exakt. Respekt!

LG
Rudi
 
Kommentar
Hallo Bettina,

das ist ein spannendes Thema! Deine Bilder sind klasse und ich freue mich, wenn Du etwas zum "Making of" erzählst.

Mr selber ist bisher eigentlich nur ein gutes Feuerwerk-Bild gelungen (und das muss ich erst auf dem Server suchen, war nämlich damals noch mit der Kamera meines Freundes als Zweitfotografin zu einem bestimmten Event, da schlummern 5000 Bilder von uns beiden im Verzeichnis). Jedenfalls war das wohl reiner Zufall.
 
Kommentar
Hallo Bettina,

das ist ein spannendes Thema! Deine Bilder sind klasse und ich freue mich, wenn Du etwas zum "Making of" erzählst.

Bei uns Schweizer steht der Nationalfeiertag vor der Tür. Da gibt es viel Feuerwerk. Daher ist ein "Making of" eine gute Idee.
 
Kommentar
Die Bilder sind doch klasse geworden :tumbsup: so habe ich das noch nicht hinbekommen.
Geht mir Silvester aber ähnlich, feiern und fotografieren passt irgendwie nicht zusammen. :rolleyes:

Andere Feuerwerke habe ich mir noch nicht "angetan", in der Großstadt ist da schon ein ordentliches Gedränge, die Kamera da auf ein Stativ stellen und zu bedienen geht gar nicht. "Günstigere" Plätze mit weniger Zuschauern habe ich da noch nicht gefunden.

Danke für's zeigen :tumbsup:
 
Kommentar
Danke für Euer Interesse :)

Zum Making-Of gibt es tatsächlich so einiges zu sagen, das werde ich im Verlauf der nächsten Zeit hier tun. Auch die Exifs sind sehr interessant, füge ich oben noch ein. Ich sag ja immer, am besten lernt man an missglückten Aufnahmen, daher werde ich mich nicht zieren und diese hier auch veröffentlichen.

Eine allerwichtigste Grundlage für die Chance auf richtig Bilder ist aber zunächst die Vorbereitung und die fängt mit den Terminen und den Örtlichkeiten an.

Ich schaue immer mal in die Veranstaltungskalender der Region, wer bereit ist auch mal ein wenig Anfahrt in Kauf zu nehmen kann sich überregionale Termine hier heraussuchen.

Too be continued...
 
Kommentar
Von Vorteil ist es natürlich, wenn man die Örtlichkeiten bereits kennt, ganz wichtig in diesem Zusammenhang: von wo wird das Feuerwerk gestartet? Man kann sich vorab Gedanken um den Standort der Kamera machen, zudem darüber welche Brennweite daraus resultierend zum Einsatz kommen wird. Auch ist es interessant zu wissen, ob sich beleuchtete Objekte in direkter Nähe zum zu erwartenden Feuerwerk befinden werden und ob es sich lohnen könnte, diese mit ins Bild einzubeziehen.

Ich schaue mir vor dem Hintergrund dieser Vorüberlegungen gerne mal Bilder im Netz hinsichtlich des zu erwartenden Ereignisses an - aber vorsicht: die Feuerwerker sind manchmal überaus flexibel :D So kann es sich durchaus auch lohnen, sie vorab zu kontaktieren um zu erfahren ob "same procedure as last year" angesagt ist.
 
Kommentar
Equipement:
Neben Kamera, vollem (!) Akku, Speicherkarte(n), Stativ + Kopf nehme ich immer einen Fernauslöser mit. Funk- oder Fernauslöser spielt dabei nicht die tragende Rolle. Eine Taschenlampe kommt meist auch noch ins Gepäck (für alle Fälle).
 
Kommentar
Kommen wir zum Standort. Frühzeitiges Ankommen ist - insbesondere wenn man sich vor Ort nicht wirklich auskennt - von Vorteil. Dann kann man in Ruhe nach dem passenden Standort für Stunde X schauen. Optimalerweise sollte er sich auch nachträglich nicht durch Schaulustige verstellen lassen, so dass an diesen Standorten oftmals ein gewisses "Platzhirschverhalten" durch Fotografen zum Zuge kommen kann - die Handtuchmethode hilft hier nicht ;)
Sprich, hier bin ich und hier bleib ich - egal wie lang´s dauert :rolleyes: Dies kommt insbesondere zum Tragen, wenn man Feuerwerk + interessante beleuchtete Objekte auf dem Plan hat.
 
Kommentar
Gerne mache ich beim Warten in der Dämmerung auch noch ein paar Probeaufnahmen, um zu schauen ob die beabsichtigte(n) Brennweite(n) (hoffentlich) hinkommen und natürlich um die Entscheidung zu treffen, ob denn nun ausschließlich explodierende Raketen oder auch die Umgebung auf die Bilder sollen.

Ansonsten ist es jetzt spätestens an der Zeit alle Kameraeinstellungen vorbereitet zu haben.

Beim obigen Beispiel (B01) hatte ich eigentlich bis zum Beginn des Feuerwerks gehofft, dass sich die Feuerwerker noch für Beleuchtungen am Boden/am/auf dem Wasser (schließlich hieß das Event "Weserbeleuchtung") entschließen, aber bis auf eine Lichtskulptur kam da leider nichts und so wurde schnell klar, dass Plan B hermusste, das Feuerwerk beginnt:

B05
ISO 400 (war ein Versehen/Fehler!), 4 sec. 1:14 24 mm
20905002db0989b87.jpg
 
Kommentar
In der Regel arbeite ich folgendermaßen:

Fernauslöser.
Meist betätige ich den Fernauslöser wenn eine Rakete noch steigt, aber kurz vor ihrem Ziel ist.
Stativ.
Manueller Fokus auf unendlich
.

Spiegelvorauslösung: aus
Dies zum einen, da bei den relativ langen Belichtungen der Spiegelschlag nicht wirklich zum Tragen kommt und - das ist viel wichtiger - um zeitnah auf den Punkt auslösen zu können.

ISO: so niedrig wie möglich, immer, bei Feuerwerken wird es ganz schnell viel zu hell, auch wenn man es vorab nicht glauben mag.
Modus: manuell.
Belichtungszeit: gewünscht sind Zeiten zwischen 4 und 8 Sekunden (Erfahrungswert), dies kann aber - je nach Feuerwerkart - auch mal gründlich daneben liegen.
Blende: ich fange meist mit einer Blende im unteren/mittleren Bereich an und schließe sie nach und nach, wenn sich bei der Monitorkontrolle deutliche Überstrahlungen zeigen.

Wem die Rumprobiererei im Modus M nicht liegt, der kann zu Beginn des Feuerwerks auch einige Probeschüsse im Modus A oder S machen, sich die von der Kamera ermittelten Werte als Richtlinie für die manuellen Einstellungen zu Hilfe nehmen und ggf. den aktuellen Gegebenheiten anpassen/korrigieren.
 
Kommentar
Ein paar fehlerhafte Beispiele:

B06
ISO 100, 1 sec, 1:5,6

Die Belichtungszeit war hier natürlich viel zu kurz, damit sich das Feuerwerk sichtbar entfalten konnte:

2090500311fb6604a.jpg


B07
ISO 100, 3 sec, 1:5,6 70 mm

Hier gleich mehrere Mängel: zu kurze Belichtungszeit, Blende zudem zu offen, so dass es zu erheblichen Überstrahlungen kam und schließlich das verkehrte Objektiv, um alles ordentlich auf das Bild zu bekommen (70/300 VR).

2090500312408bb2d.jpg
 
Kommentar
Manchmal bekommt man nicht alles auf das Bild, was eigentlich draufgehört:

B08

picture.php


Hier ist es nicht ganz so schlimm:

B09

picture.php


Die Raketen steigen natürlich nicht immer in dieselbe Höhe/Richtung. Ich mache mir aber nicht die Mühe, sie zu verfolgen. Was ich einmal eingestellt habe hinsichtlich Stativ und Kamera und sich so halbwegs bewährt, das lasse ich dann auch während des gesamten Feuerwerks so stehen. Wenn man noch Spielraum hinsichtlich der Brennweite hätte, wäre das mein Angriffspunkt.
 
Kommentar
Was auch nicht ganz so schön ist: Rauch. Ist aber unvermeidbar und gegen Ende meist am schlimmsten.

B10
picture.php


B11
picture.php
 
Kommentar
Zum Abschluss nochmal was schön zartes :)

B12
picture.php


Ansonsten bin ich erstmal durch mit Infos (denke ich zumindest) und jetzt seid Ihr dran. Fragen? Unklarheiten? Gar Bilders? :D
 
Kommentar
Danke für die vielen hilfreichen Tipps :).

Ich habe schon öfters an Silvester fotografiert, aber die Kälte macht mir da meistens irgendwann zu schaffen.
Auch diese Rauchbildungen sind mir schon sehr oft ins Gehege gekommen, besonders bei Tiefdruckwetter. Aber der Schweizer Feiertag ist wirklich wieder mal eine Möglichkeit, am See übern See, mal sehn ...
so grundsätzlich finde ich die Einbeziehung der Umgebung spannender, da man einen Bezug aufbauen kann, ansonsten sind die Teile ja sehr beliebig und nach dem zehnten oder zwanzigsten wird es (für mich) langweilig.

Das imposanteste Feuerwerk habe ich in Venedig erlebt - ich will nicht wissen, wieviel Geld die da reinstecken. Da gab es auch Raketen, wie ich sie in Deutschland noch nie gesehen habe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommentar
Aber der Schweizer Feiertag ist wirklich wieder mal eine Möglichkeit, am See übern See, mal sehn ...

Am Wasser ist es nochmal besonders spannend - ggf. Spiegelungen mit einbeziehen :tumbsup:

so grundsätzlich finde ich die Einbeziehung der Umgebung spannender, da man einen Bezug aufbauen kann, ansonsten sind die Teile ja sehr beliebig und nach dem zehnten oder zwanzigsten wird es (für mich) langweilig.

Das imposanteste Feuerwerk habe ich in Venedig erlebt.

Da bin ich voll und ganz deiner Meinung. Aber irgendwo muss man ja erstmal anfangen und da ist so ein simples Volksfestfeuerwerk schon Aufgabe genug :winkgrin:
Ich bin ganz hin und weg von Bildern des Japanfestes in Düsseldorf oder Schiffstaufen im hohen Norden - die kommen ganz schön pompös daher! Hier in der Provinz findet man solche Events leider nicht oder nur sehr selten :heul:
 
Kommentar
Hallo Bettina,

vielen Dank für Deine ausführlichen Tipps und Tricks, aus denen ich viel mitgenommen habe.

Ich habe bisher nur einmal ein Feuerwerk versucht zu fotografieren. Es war die Eröffnungsfeier eines großen Jugendfußballturniers und ich war 2 Tage als Unterstützung meines Freundes mit der D300S und der "Rundum-sorglos-User-hat-null-Ahnung-Einstellung" unterwegs, um das Randleben rund um das Turnier einzufangen, während mein Freund als gesetzter Fotograf die Fußballspiele und alles offizielle abgelichtet hat. Die Anweisung am Abend war "brauchste nicht versuchen, wird so nix, aber ich hab jetzt zu tun, kann Dir nichts umstellen". Ich habs natürlich trotzdem versucht ;)

Mittlerweile und besonders nach dem Studieren dieses Threads weiß ich dann auch, was ich hätte anders machen sollen. Stativ war allerdings keins dabei, also alles frei Hand.

Ich zeig Euch also jetzt mal, wie man es nicht machen sollte. Der Unterschied zu Bettinas Bildern ist deutlich sichtbar:

#1
picture.php


#2
picture.php


#3
picture.php


#4
picture.php



P.S.: damals war die D300S noch nicht mein, die Exif-Daten zeigen also noch die Daten meines Freundes, aber die Bilder habe ich gemacht.
 
Kommentar
Ob gelungen oder nicht liegt oft im Auge des Betrachters:
Die Nr. 3 finde ich sehr spannend - vergiss doch da einfach mal, was du eigentlich fotografieren wolltest und lass dich auf das Ergebnis ein:
Schneide rechts 2/5 weg und du hast ein schönes abstraktes Foto :).
Mit dem könnte man auch noch schön mit den Farbwerten spielen ... :hallo:
 
Kommentar
Zurück
Oben Unten