Projekt: Konzertfotografie

klaus harms

Administrator
Beiträge
2.374
Punkte Reaktionen
652
Vorab möchte ich Bettina danken, die diesen Bereich ins Leben gerufen hat und den wir mit Eurer Hilfe in der kommenden Zeit mit ganz viel Leben erwecken wollen!

Die Idee für das Projekt "Konzertfotografie" kam mir am Wochenende bei der Durchsicht einiger Konzertaufnahmen der jüngsten Vergangenheit, bei der ich auf Bilder stiess, die nicht unmittelbar für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Nicht für die Öffentlichkeit, da obwohl Auftragsarbeit einer Agentur anlässlich eines Konzertes der Lynyrd Skynyrd in München, das Management der Band kurz vor Konzertbeginn, die Messlatte zur Veröffentlichung der Bilder so hoch und völlig daneben ansetzte, dass ein ebenfalls anwesender Kollege von der Deutschen Presseagentur und ich uns kurzfristig entschlossen, alle gemachten Bilder nicht öffentlich zu machen.

15003c99c69a8b.jpg


Von daher dachte ich, dass nichts so schlecht ist, dass es nicht immer noch als gutes Beispiel dienen kann.:)

O.k., genug der langen Vorrede. Ich möchte in den kommenden Tagen und Wochen - ist immer etwas zeitabhängig - einen kleinen Workshop zum Thema Konzertfotografie veranstalten. Und dies gern mit Euch zusammen und mit Eurer Hilfe, da ich ungern den Alleinunterhalter spiele.

15003c99ca4416.jpg


Kurz zum geplanten Inhalt, der nicht in Stein gemeisselt sein muss.

Neben vielen erklärenden und zeigenden Bildbeispielen, werde ich zu Beginn einen kleinen Exkurs in die mittlerweile allgemein üblichen Verfahrensweisen, insbesondere bei Rockkonzerten, geben, die geeignete Ausrüstung benennen, Tipps und Tricks geben, wie man zu guten Fotos durch einen guten Standpunkt kommt, eine Akkreditierung erlangt - auch ohne Presseausweis, mit den Macken von Veranstaltern, Agenturen und Management umgeht und uns natürlich schrittweise an das gute Konzertfoto herantasten.

Weitere Inhalte und Ergänzungen nehme ich natürlich auch gern von Euch entgegen!

15003c99cd60fb.jpg


Und..., wie gesagt, ich möchte Eure aktive Unterstützung und Beteiligung!:)

By the way, Helmut, bist Du dabei?

to be continued...
 
Klaus, wunderbare Idee. Ich habe gehofft, dass jemand mit dieser Erfahrung das Thema eröffnen wird.
Konzert- und Theaterfotografie sind nahe beieinander und weisen viele Parallelen auf. So freue ich mich auf die Tipps.
 
Kommentar
Aller Anfang ist graue Theorie...

Aller Anfang ist graue Theorie, so auch in der Konzertfotografie.

15003f170c8ca5.jpg

Fabian Underhub

Vielleicht darf ich dazu etwas in meiner Historie kramen?

Meine ersten Konzertbilder habe ich vor gefühlten tausend Jahren als "normaler" Konzertbesucher anlässlich eines Konzertes der Gruppe "Guru Guru" - die Greise unter uns werden die Band vielleicht kennen -, noch mit einer flatschneuen Quelle Revue Spiegelreflex aus dem Publikum gemacht.

Und genau so sahen sie auch aus. In etwa vergleichbar mit den heutigen Ergebnissen, die mit Smartphones auf Konzerten erzielt werden, allerdings mit dem Vortel, dass wir damals noch mit Film fotografiert haben und das Elend erst nach einigen Tagen besichtigt werden konnte.

Warum möchte ich mich an diese Zeit nur noch ungern erinnern?

Ganz einfach, damals passte schlicht und einfach nichts: Die Kameraausrüstung war wunderbar geeignet für sonnige Landschafts- und outdoor Geburtstagsfotografie, der Film hätte in Bezug auf seine Empfindlichkeit ebenso dazu gepasst, meine Position vor der Bühne liess mich Bilder machen, bei denen das Hauptmotiv überwiegend von den Köpfen der vor mir Stehenden verdeckt wurde und auch die Entfernung zur Bühne und damit zur Band liess bei den dann irgendwann fertigen Bildern die zu fotografierende Hauptattraktion nur ahnen.

Ganz schweigen möchte ich von den blauen Flecken, die ich mir an diesem Abend durch Ellenbögen, Knie und tretende Schuhe meiner Mitkonzertbesucher einhandelte.

Für unsere algemeine Aufgabenstellung bedeutet das, dass der Fotograf unter anderem neben einer geeigneten Ausrüstung den geeigneten Platz und etwas Raum für sich benötigt, um erfolgreich zum Schuss kommen zu können.

Und daran arbeiten wir in der nächsten Folge!:)
 
Kommentar
By the way ... . Weil wir gerade so schön in der Anfangsphase sind und ich ja dazu eingeladen wurde, möchte ich an dieser Stelle gerne mein erstes Löffelchen Senf dazu geben.

Es könnte ja sein, dass der Eine oder die Andere sagt, es drehe sich hier um Rockmusik, das sei eh nicht seine/ihre Sache. Das würde ich mal überdenken. Konzertfotografie, speziell die von Rockkonzerten, stellt ein ausgezeichnetes Training für alle möglichen anderen Fotografiebereiche dar. Sie zeichnet sich nicht selten aus durch

- wenig bis gar kein Licht
- ständig wechselnde Lichtsituationen
- Mischlicht
- die Protagonisten sind nicht einbetoniert, sie pflegen auf der Bühne hin und her zu zappeln
- es sind noch andere Leute (sogar andere Fotografen)da, die machen einem gerne mal den Platz streitig
- oft arbeitet man unter Zeitdruck, wenn die Fotografiererei auf die ersten drei Lieder oder die ersten 10 Minuten oder so begrenzt ist

und dergleichen mehr.

Ich halte die Konzertfotografie demnach für ein Schlüsselthema der Fotografie. Wer sie betreibt, der trainiert auch für andere Fotografiebereiche, klar, für die Theaterfotografie, aber auch für alles andere, das irgendwie Eventcharakter hat.

Gruss
Suermel
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommentar
Die Nähe zum Motiv ist wichtig!

Eigentlich ein Leitsatz in der Fotografie, der auf nahezu alle zu fotografierenden Bereiche zutrifft.

Und noch etwas ist nicht ganz unwichtig für gute Bilder im Rahmen der Konzertfotografie und das ist die gefühlsmässige Nähe zur Musik und/oder zum Interpreten.

15003fa6fe8a78.jpg

Bernard Allison

Doch wie schaffe ich mir diese Nähe zur Band oder zum Interpreten?

Nun, bei kleinen Konzerten, insbesondere noch nicht so bekannter Bands ist so etwas noch relativ leicht zu realisieren. Sofern Fotografieren überhaupt erlaubt ist, reicht es in aller Regel aus, wenn man mit ausreichend Zeitvorlauf einen Platz vor der Bühne besetzt und diesen standhaft bis zum Konzertbeginn verteidigt.

Bei grösseren Konzerten und bekannten oder bekannteren Bands mit entsprechend Zulauf wird die Sache schon etwas schwieriger. Dazu kommt, dass in diesen Fällen "professionelles" Fotografieren dem normalen Fussvolk entweder ganz untersagt wird oder aber der Abstand zwischen Publikum und Bühne so abgeriegelt ist, dass gute Bilder nicht einfach möglich sind.

Pressevertreter haben es in solchen Fällen leichter, wenn sie über eine offizielle Erlaubnis - in Neuhochdeutsch Akkreditierung - verfügen.

Als "nicht Pressevertreter" eine derartige Akkreditierung zu bekommen, ist nicht einfach bzw. in vielen Fälle sogar unmöglich. Aber der schon etwas versiertere Fotograf, der zudem auf gute Bilder anlässlich schon fotografierter Konzerte verweisen kann, hat durchaus Chancen, einen sogenannten Fotopass zu bekommen.

Meine ersten Versuche bestanden darin, dass ich von mir aus Kontakt zur Band, zum Management der Band, zur Konzertagentur oder zum Einzelinterpreten aufgenommen habe und unter Vorlage oder Verweis auf schon vorhandene gute Bilder um die Möglichkeit eines Shootings gebeten habe. Vielfach bewährt sich auch ein guter Kontakt zum Veranstalter. Konzerte, die regelmässig in der eigenen Stammkneipe veranstaltet werden, sollte man nach etlichen Wochen, Monaten oder Jahren exzessiven Biergenusses in eben dieser Kneipe in der Tasche haben!:)

Bewährt hat sich zu Zeiten sozialer Netzwerke auch das Zeigen von guten Bildern auf Facebook, Flickr oder MySpace. Bitte aber dabei beachten, dass in jedem Falle die Erlaubnis auch zur nicht kommerziellen Veröffentlichung vorliegen muss!

Wer hier von Euch übrigens noch eigene Tipps und Tricks hat, darf diese gern verraten!

Das alles habe ich schon versucht, aber meine Bilder werden trotz eines guten Standortes und guter Ausrüstung nicht so, wie ich sie gern haben würde oder erwarte...


Das bekommen wir später...:)
 
Kommentar
Vielleicht darf ich dazu etwas in meiner Historie kramen?

Meine ersten Konzertbilder habe ich vor gefühlten tausend Jahren als "normaler" Konzertbesucher anlässlich eines Konzertes der Gruppe "Guru Guru" - die Greise unter uns werden die Band vielleicht kennen -, noch mit einer flatschneuen Quelle Revue Spiegelreflex aus dem Publikum gemacht.

Hallo Klaus,
mit Mani Neumaier, mttlerweile wohl jenseits der Siebzig:
picture.php


und seiner Elektro-Molch-Truppe

picture.php

(bitte die roten Augen zu entschuldigen:-(

verbindet mich auch eine fotografische Beziehung. Damals zur Hoch-Zeit des Deutschrock interessierte mich nur die Musik. Aber erst Ende 2008 habe ich in einem Kulturzentrum anläßlich eines Konzerts der "Renterband" GuruGuru erste Erfahrungen in der Konzertfotografie mit meiner damals neuen D40X sammeln können. Das mit der Nähe zum Objekt ließ sich einigermaßen gut bewerkstelligen, da die "Jungs" nicht gerade Massen an Zuschauern mobilisieren konnten und sich entsprechende Freiräume ergaben.

picture.php


picture.php
 

Anhänge

  • DSC_1814x.jpg
    DSC_1814x.jpg
    69,8 KB · Aufrufe: 79
Zuletzt bearbeitet:
Kommentar
Irgendwas klappt nicht beim Bilder aus dem Album einfügen, der "Einfügen" Button ist immer hellgrau und funktioniert nicht mehr, so als "Greis" hat man halt seine Probleme!

Ein Workaround hat geholfen:
erstmal den Thread speichern, dann weiteres Bild einfügen usw., warum klappt das denn nicht mit allen Bildern auf einmal???
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommentar
Hallo Klaus
ein starkes Thema, nur habe ich leider keine Bilder von Konzerten. Habe nur Bilder von einer Aufführung vom Rüdiger Hoffmann wenn Dir der Name etwas sagt. und die Bilder sind aus der mittleren Reihe gemacht. Soll ich ??????

picture.php


in Leipzig 9.4.2011 Gewandhaus 16. Reihe.
das Bild wurde bearbeitet mit CNX 2. licht war sehr wenig und die Farben nur Blau Rot oder Grün . aber später mehr dazu.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommentar
Ja natürlich sagt mir der Name etwas! Und gern! Ich möchte sehr gern, dass Ihr Eure Beiträge, vielleicht mit einigen Anmerkungen zur Situation, Eurer Intention, warum gerade dieser Künstler und vielleicht auch etwas zur Ausrüstung schreibt.

Hallo Klaus
ein starkes Thema, nur habe ich leider keine Bilder von Konzerten. Habe nur Bilder von einer Aufführung vom Rüdiger Hoffmann wenn Dir der Name etwas sagt. und die Bilder sind aus der mittleren Reihe gemacht. Soll ich ??????
 
Kommentar
Ich bin kein Spezialist für Konzertfotografie aber es macht mir Spaß und da ich mit einen Musiker Fotografie studiert habe war ich auch immer mit Musikern unterwegs. Später wurden dann Konzerte veranstaltet und auch für Plattencover fotografiert. irgendwann bin ich bei der Event- und Incentivefotografie gelandet. Immer ins kalte Wasser gesprungen, gebetet das es was wird und gehofft den richtigen Moment zu erwischen - das ist eigentlich das worauf es ankommt. Aber das gilt für alle Sparten der Fotografie.

Ich hoffe ich langweile nicht mit Doppelposts. Bin aber auch dabei mein analoges Archiv zu durchforsten.

Auf dem Hattinger Altstadtfest 2011 - da wo es laut ist und die Bässe einem die Beine wegpusten. Ich kannte die Band nicht - kann sie aber sehr empfehlen. Leica M3, 50mm Tri-X@400 - habe versucht den Bassisten zwischen die Backscheinwerfer zu setzen - die sollten leuchten und der Musiker sollte auch in diesen Moment eine passende Pose haben.

Solar Fragment 001 von elementares design auf Flickr
 
Kommentar
Darf ich eine kurze Anmerkung zu den bisherigen Beiträgen und den hoffentlich noch vielen weiteren Beiträgen machen?

Da dies ein Projekt/Workshop ist, bitte ich Bildeinstellungen mit Beschreibungen/Inhalten zu versehen:

Warum gerade dieses Konzert?

Welcher Standpunkt des Fotografen?

Welche Ausrüstung und ggf. warum gerade diese?

Anmerkungen zum Licht...

Tipps und Tricks, wie das eine oder andere Bild gerade SO oder auch nicht entstanden ist...

Ich möchte den Workshopcharakter gern beibehalten! Ansonsten könnten wir "nur" Bilder in das Bilderforum stellen.

Danke!
 
Kommentar
Ich möchte den Workshopcharakter gern beibehalten! Ansonsten könnten wir "nur" Bilder in das Bilderforum stellen.

Danke!

Danke Klaus!

Auf "Kemnade International" - ein Aüsländerfestival habe letztes Jahr ein paar Fotos gemacht. Die Bands kannte ich alle nicht es ging auch darum Musik aus aller Welt zu hören. Die Band "Compania Bataclan" viel noch vor dem Soundchek durch ihr Outfit auf und dachte es könnte interessant werden. Das war es auch. Ein Mischmasch aus Sinti- und Romamusik gemixt mit ein wenig Kurt Weil und alles was einem noch so an schrägen Sachen einfällt.

Bei Tageslicht hat man es einfacher. Sehr gut zum üben. Das Bühnenlicht hat die gleiche Helligkeit wie das Tageslicht - man braucht sich also nur auf die Musiker und Ihre Gestik und Körpersprache zu kümmern. Am besten wäre es wenn man die Stücke kennt, die Band schon mehrmals gesehen hat und somit weiß wie die Musiker auf der Bühne agieren. Wusste ich alles nicht also musste ich hoffen den richtigen Augenblick zu erhaschen. Noch mal zurück zum Licht - die Bühnen sind fast immer schwarz abgehangen. Bei Tageslicht, kann man sie so schön plakativ auf schwarzen Hintergrund abbilden. Hier spielt das auch das Problem mit ausgefressenen Lichtern in der digitalfotografie keine Rolle. Man belichtet auf die Lichter und der Hintergrund säuft schön ab wie es sein sollte. Ich habe zwei, drei Testaufnahmen gemacht bis die Belichtung passte und den Rest mit manueller Einstellung gemacht. Ich war mit der D2X und 1,4/85mm sowie der FE mit 1,4/50mm unterwegs.
#1

Compania Bataclan von elementares design auf Flickr

#2

Compania Bataclan von elementares design auf Flickr

#3

Compania Bataclan von elementares design auf Flickr

#4

Compania Bataclan von elementares design auf Flickr

PS.: Die Bilder haben es bis in die Türkei geschafft. Dort hatte die Band im letzten Jahr einen Gig und die ansässigen Onlineportale haben nach guten Bildmaterial gesucht und sind bei Flickr fündig geworden. Einer hat den Copyrighthinweis abgeschnitten der andere hat das Bild mit Copyrighthinweis genutzt.:D
 
Kommentar
Das Gefühl und die Vorbereitung für den/die Interpreten und die Musik...

spielt im Rahmen meiner Konzertfotografie eine genauso wichtige Rolle, wie die Kameraausrüstung und die räumliche Nähe zur Band/Bühne.

Und ich denke, dass dieses Gefühl generell wesentlich für gute Bilder ist. Ja, sicherlich kann ein gut ausgebildeter und erfahrener Fotograf jedes Event technisch perfekt fotografieren; schlimm wenn nicht. Aber technisch perfekte Bilder müssen nicht immer "gute" und "atmosphärische" Bilder sein.

Ich erinnere mich an einen Vertrag mit einem Veranstalter und die daraus entstandenen Bilder, noch zu analogen Zeiten, in dessem Rahmen ich alles fotografieren musste, was auf die Bühne kam. Technisch waren alle Bilder brauchbar, sehenswert nur die, bei denen ich einen Bezug zur Band und zur Musik hatte.

Diese Einstellung hat sich bis heute nicht geändert; und ich suche mir die Konzerte seit geraumer Zeit auch nur noch dahingehend aus.

Auch wenn ich mittlerweile weiss, was ich an Kameras und Objektiven in der Tasche habe und einen Grossteil der Lokationen kenne, an denen ich fotografiere, versuche ich mich nach Möglichkeit im Vorfeld zu informieren, wie die Lichterhältnisse speziell bei diesem Konzert sind.

150050623efb10.jpg

Walter Trout

Ich versuche über aktuelle Videaufnahmen auf Youtube die Positionen der Bandmitglieder während des Konzertes zu erfahren und, wenn es sich um bezahlte Aufträge handelt und ich die Lokation vielleicht noch nicht kenne, schaue ich sie mir einen Tag zuvor, aber zumindest einige Stunden vor der Veranstaltung an. Die Königslösung ist ohnehin, schon ein Konzert ohne Kamera besuchen zu können, bevor der Sensor strapaziert wird.

Auch wenn ich erst später noch detaillierter auf das Thema Licht und Farbe zu sprechen komme. Erwähnte ich schon den wichtigsten Menschen für den Fotografen innerhalb der Crew einer Band?

Korrekt, es ist der Lichtmischer, so denn vorhanden! Ist dieser ein Volldepp, kann er dem Fotografen den ganzen Abend so dermassen versauen, dass dieser auch schon einmal entnervt aufgibt. So mir geschehen bei einem Konzert der Blues Company, das durchweg in gleissend orangenes Licht mit zusätzlich permanent drei weissen Spots in das Publikum "beleuchtet" wurde, die es letztlich unmöglich machten, auch nur ein einziges brauchbares Bild zu produzieren.

15005066286d0a.jpg


Ich habe mittlerweile gelernt, dass es in solchen Fällen schlauer ist, frühzeitig seine Niederlage einzugestehen und sich lieber mit den hochprozentigen Produkten an der Theke zu beschäftigen oder gleich den Heimweg anzutreten.

Und was nehme ich nun an Ausrüstung mit?

Das bekommen wir später.:)

ODER HELMUT, MAGST DU?
 
Kommentar
Tja, Klaus, was nehmen wir für eine Ausrüstung mit? Des Wurmes Länge ist verschieden ... . Ich kenne Leute, die hängen sich ihre Kamera um den Hals mit dem 35-mm-Objektiv und ziehen fröhlich pfeifend los. Andere schleppen ihre komplette Altglassammlung in zwei Rucksäcken mit geschätztem Gewicht von 18 kg mit. Es soll vorgekommen sein, dass mit beiden Varianten teils gute, teils grottenschlechte Bilder herausgekommen sind ...

Die Gegebenheiten sind ja jedem bekannt: wenig Licht, Mischlicht, Bewegung auf der Bühne. Stativ, Langzeitbelichtung mit Spiegelvorauslösung ist nicht, alles erfolgt aus der Hand, bestenfalls mal aufgestützt. Ergo: ein typischer Fall für High ISO. Rauschärmere Kameras schlagen rauschanfälligere, die Vollformatkamera ist hier ein Segen.

Bei den Objektiven geht wieder einmal nichts über Lichtstärke. Wenn schon Zoom (was gestalterische Vorteile bringt), dann die guten teuren mit grösster Blende 2,8. Noch besser sind Festbrennweiten mit Lichtstärke 1,4 oder 1,8, beim 200er reichen dann auch schon mal 2,0.

Was wollen wir gemeinhin abbilden?

Ein Gesamtüberblick am Anfang oder Ende kann nicht schaden.

picture.php



Natürlich wollen wir auf die Beauties nicht verzichten und ihnen auch nichts Wichtiges abschneiden.

picture.php



picture.php


Selbstverständlich brauchen wir die Gitarrensoli.

picture.php



picture.php



picture.php


Dann darf das Schlagzeugsolo aber auch nicht fehlen!

picture.php


Auf ausdrucksstarke Porträts können wir ebenfalls nicht verzichten.

picture.php



picture.php



picture.php


Hatte ich es schon erwähnt? Wenig Licht.

picture.php


Für die Brennweiten bedeutet dies in meinem Fall: die Zooms von 14 bis 200 mm Brennweite, Festbrennweiten mit 35, 50 und 85 mm sind im Rucksack. 24 mm wären schön.


Gruss
Suermel
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommentar
Danke Helmut!

Verschieden lange Würmer, das ist in der Tat ein treffender Ausspruch, denn es ist wohl so, dass viele Fotografen unterschiedlich bestückt an ihre Aufgabe gehen.

So gebe ich meinen Senf zum Thema Ausrüstung noch kurz dazu.

Ich habe zu analogen Zeiten ganze Konzerte mit einer einzigen 2 äugigen Rolleiflex und 12er Rollfilmen fotografiert. Nun gut, ich gebe zu, vielleicht etwas extrem angehaucht, aber diese Kameralegende wurde schliesslich zu ihren Hochzeiten sogar als Sport-, Reportage- und Reporterkamera eingesetzt.

Zu Beginn meiner digitalen Zeit habe ich neben einem Body, ab und an auch 2 Bodies, ein 28er - 2.8 -, ein 50er - 1.4 -, ein lichtstarkes 85er - 1.8/1.4 -, ein 80-200 - 2.8 - und eine 300er - 2.8 - Festbrennweite - insbesondere bei "open air", teilweise mit Konverter bestückt, durch die Gegend gewuchtet. Aber da war ich auch noch ein paar Monate jünger.:)

In den letzten Jahren hat sich diese Ausrüstung drastisch reduziert, da auch ich zunehmend immer fauler wurde, das ganze Geraffel zu schleppen bzw. immer ein Auge darauf haben zu müssen. Ich weiss, es gibt viele Fotografen, die mit Rucksack bewaffnet ihre Bilder machen können. Ich hasse nichts so sehr, wie eine Beschränkung meiner Bewegungsfreiheit durch Rucksäcke oder Ausrüstungsgegenstände, insbesondere in einem Pulk von umgebenden Menschen.

Übrig geblieben sind bzw. neu aufgenommen wurden:

AF-S NIKKOR 16-35mm 1:4G ED VR (für Übersichten und ganze Bühnenbilder)
15005871b38410.jpg

Kurtis Smith - The Brew

AF-S NIKKOR 50 mm 1:1,4G (für Portrait und Backstage)
AF-S NIKKOR 70-200 mm 1:2,8G ED VR (zumeist eingesetzt) - ab und an mit dem TC 17 II

All das findet Ansatz an eine Nikon D3, die für mich immer noch zu den genialsten Knipskisten gehört, die Nikon nach der D70 und D2x produziert hat!:)

Wer von Euch mag einige Details zu seinen bevorzugten Objektiven schreiben und warum er sie bevorzugt einsetzt?
 
Kommentar
hallo zusammen
Heute noch ein Bild von Konzert 2011 in Leipzig im Gewandhaus. Karten mußten wir ein Jahr vor bestellen und ich dachte mir in der 16. Reihe super, aber es war nicht toll. die leute unter mir haben sich immer aufgeregt wenn die D-90 ausgelöst hat und einen Blitz brauchte ich bei dieser entfernung nicht nehmen. da wir auch in der mitte waren, konnte ich nicht mal von der seite bzw. nach vorn Bilder machen. ich muß auch sagen das ich bessere Zeiten von Rüdiger kenne, aber die Zeiten ändern sich und so auch meine stimmung und meine einstellung persönlich als auch in bild beim Konzert.
Also aufnahmen aus der hand bei wie immer wenig licht und farben wie fast überall ( rot blau grün und gelb ).
D-90 52mm BW 1/60s BZ iso 200 ohne Stativ.
PS: über die Witze konnte ich auch nicht mehr so richtig lachen,was sagt mir das ??? Stimmung muß auch zum Bild passen-- Stimmung im Saal und auch im Kopf.

picture.php
 
Kommentar
Zurück
Oben Unten