Shake, Rattle and Roll

Pattebaer

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Mitzieher und Pannings Fotografieren

Die Kamera beim Fotografieren zu verschwenken kann mehrere Gründe haben. Entweder man folgt seinem Hauptmotiv (hier klassischer Mitzieher) oder man möchte das Motiv bewußt verschwimmen (sogenanntes Panning). In beiden Fällen wählt man natürlich eine etwas längere Belichtungszeit.

Beim Mitzieher muss man darauf achten, dass man das Verschwenken der Kamera an die Geschwindigkeit des Hauptmotivs akribisch anpasst, denn sonst erscheint dies auch noch verschwommen bzw. als Bewegungsunschärfe.

Beim Panning geht das etwas leichter. Man ist ja nicht auf ein Hauptmotiv fokussiert. Es empfehlen sich Zeiten um 0,5s als Belichtungszeit und die Kamera innerhalb der Bewegung auslösen. Die Bewegung kann eine einfache Verschwendung sein oder auch andere Bewegungen führen zu interessanten Mustern. Achtet mal drauf, ob der VR an oder aus ist.

Also los, zeigt was ihr so drauf habt. Bitte die Bilder während des Projektes/Monats entstehen lassen.

Und ein wirklich persönliches Anliegen: Schreibt was zu den Bildern.

Auch wenn es nicht gelungen ist, zeigt es und schreibt warum was ist falsch gelaufen ist. Was würdet ihr beim nächsten Mal ändern. Wenn ihr es als gelungen betrachtet, warum, was habt ihr richtig gemacht, welche Zeit und Blende habt ihr verwendet, in welchem Modus (A, M, P) wart ihr unterwegs, war ein Stativ im Spiel etc.?

Viel Spass diesen Monat bei diesem Projekt.

PS: Ich habe ganz vergessen zuschreiben: 5 Motive pro Teilnehmer. Aber innerhalb eines Motivs gerne auch mehr Bilder von gar nicht gelungen bis besonders gut gelungen (Kommentare nicht vergessen).
 
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#1 - Hier mein erster Versuch: Zweirad

Ich war in Rüdesheim am Rhein an der B42, im Hintergrund die Bahnstrecke, der Rhein und die gegenüberliegenden Berge und hab mal probiert, was geht. Ich habe auf Motorradfahrer gewartet und wollte ein Mitziehbild machen. Das Motorrad sollte einigermaßen scharf sein und der Hinter- und Vordergrund verwischt. Belichtung auf 1/15 sek, damit auch was verwischt wird. Kamera auf Manuell. Erste Feststellung: Ich musste auf ISO 64 stellen und auf Blende 16 und das Foto war immer noch überbelichtet. In der Nachbearbeitung war das aber zu korrigieren. Dazu habe ich mit einer Luminanzmaske die hellen Bereiche mit dem Überblendmodus "darken multiply" stark abgedunkelt und die dunklen Bereiche kaum.

VG_850_4919_on1_landscape.jpg


Das Foto ist jetzt nicht so geworden, wie ursprünglich gedacht - Motorrad scharf - aber es gefällt mir sehr gut in seiner Wirkung mit dem Schatten und der Reflexion durch das Gegenlicht.

Im zweiten Versuch habe ich die Belichtungszeit verkürzt auf 1/25 Sekunde und sonst alles gleich gelassen. Das Foto war immer noch überbelichtet und ich habe es mit den gleichen Einstellungen wie das Bild oben korrigiert.

VG_850_4923_on1_landscape.jpg


Das Foto finde ich vom Motiv und der Geschichte noch besser: Älterer Herr rasend auf Motorroller. Teilbereiche sind hier schärfer als beim oberen Bild. Gefällt mir, auch wenn ich es anders wollte.

Was ich noch mal versuchen werde: Mit einem ND Filter und etwas offener Blende zu arbeiten und die Belichtungszeit an die Geschwindigkeit des Fahrzeugs anpassen. Mal sehen, wie das wird. Ein paar Wischbilder mit nicht bewegten Objekten werde ich auch noch probieren, die sind sicher einfacher. Die Bilder oben sind ja eher eine Kombination aus einem klassischen Mitziehbild und einem Wischbild. Sie gefallen mir auf ihre Art.

Schön, wenn ihr zu meinen Fotos etwas sagt. ich halte das auch aus, wenn sie euch gar nicht gefallen. Nur sagt mir dann warum, damit ich versuchen kann, das zu ändern.
 
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#2 - Bei der zweiten Durchsicht der Fotos hat mir aus der Serie von heute das noch gut gefallen. Teile des Autos sind scharf, Teile verwischt. Die Überbelichtung habe ich wie bei den anderen beiden Fotos bearbeitet und hier noch eine Texture eingefügt.

Mir gefällt es so.

VG_850_4922_on1_landscape.jpg


ISO 64, 1/20, f 16, 50 mm, D800
 
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auch meine ich, dass die Fahrzeuge und der Zug einfach zu langsam sind
ich teste das mal mit einem ND-Filter
 
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Wenn Du noch länger belichtest, sinkt die Chance, das irgendwas scharf ist, drastisch
Ja richtig. Ich denke nach einigem Lesen von Infos zum "Mitzieher", dass der ND-Filter der falsche Weg ist, es sei denn es ist sehr hell und mit ISO und Blende ist nichts mehr zu machen.

Ich habe folgende Anregungen gefunden:
  • Die Faustregel für die Belichtung: Kehrwert der Fahrgeschwindigkeit des Objektes. (Also bei 50 km/h 1/50 Sekunde.)
  • Im Serienbildmodus fotografieren, dann kann man das passende Foto später auswählen
  • Autofokus auf AF-C (Nachführung der Schärfe) oder wie immer die Einstellung bei anderen Herstellern heißt
  • S-Modus nutzen
  • Kamera auf Stativ, wenn man einen guten Stativkopf hat
  • Schärfepunkt selbst auswählen und je nach Bewegungsrichtung links oder rechts unten/mittig legen. (Das Objekt sollte ins Bild fahren)
Ein Video dazu hier:


Und ein Zweites hier:


Ich probiere da in den nächsten Tagen mal so.

Und hier ist noch was zum Lesen mit abweichenden Tipps.
 
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genau diese von Dir aufgezählten Anregungen habe ich beachtet
AF-C, Serienbildaufnahme, S-Modus, allerdings mit der Faustregel, die ich auch kenne,
hat das überhaupt nicht funktioniert. Da hat meine Kamera mit dem 70-300 mm Objektiv
ne Blende von 4,6 genommen. Ist viel zu offen gewesen.
Oder ich nehm noch mal ein anderes Objektiv, zb. das 55mm
 
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Was mir noch zum Thema einfällt: Der Wischeffekt ist natürlich umso stärker, je näher man am Objekt ist, weil dann die Mitziehstrecke in der Zeit der Belichtung länger ist. Bei großem Abstand zu Objekt wird die Mitziehstrecke sehr kurz und der Hintergrund ist wenig verwischt. Also näher ran gehen, das ist wohl auch das Problem von Connys Aufnahme.
 
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