Hallo,
Winterzeit ist wettermäßig immer kritisch. Die Astrosaison in Mitteleuropa hat ihre besten Nächte im August, September und Oktober...
Die Frage ist nicht ganz trivial. Wenn du mehr als nur meine Meinung hören willst, solltest du dich in einem Astroforum umsehen, da wird die Frage schon seit einiger Zeit diskutiert.
Für die Astrotrac spricht die einzigartige Konstruktion mit Tangentialarmspindel. Das macht das ganze Gerät sehr kompakt tragbar und sorgt für (im Bereich kompakter Montierungen) für sehr hohe Nachführgenauigkeit. Allerdings ist die Tragkraft nicht unbegrenzt, für das 300/2.8 wird es noch reichen, bei Teleskopen oder Superteles wird es dann eng. Der Grund liegt allerdings weniger in der Mechanik selbst, als in der Art der Montage. Du brauchst halt einen stabilen Kugelkopf um genug Freiheitsgrade zur Ausrichtung der Kamera zu haben auf der Astrotrac.
Um die Astrotrac selbst ausrichten zu können, brauchst du einen noch deutlich stabileren Kopf zwischen Stativ und und Astrotrac. Wenn du 300mm (an DX?) vernünftig einsetzn willst, musst du mit Polsucher präzise Einnorden, das wird mit Neiger oder KuKo schon eine Herausforderung. An dieser Stelle macht es wohl Sinn, den optional erhältlichen Polhöhenblock oder einen (evtl vorhandenen) Getriebeneiger zu verwenden. Auch das Stativ sollte einiges abkönnen, wenn du aber regelmäßig das 300er (evtl mit TC) einsetzt, solte das das geringste Problem sein.
Generell gilt bei der Astrotrac, dass sie durch das nötige Zubehör teuer wird, der Polsucher ist bei Zeiten im Minutenbereich und Brennweiten jenseits 50mm Pflicht, und eine Lösung zum Einnorden muss gefunden werden.
Die zusätzlich erhältliche Deklinationsachse kann eine Kopf unter der Kamera überflüssig machen, allerdings ist man dann wie beim Scope auf Ausrichtung entlang des Äquator-Gitters beschränkt, für nicht-Astronomen eher gewöhnungsbedürftig.
Die Fornax ist eine andere Konstruktion.Sie ist im Prinzip eine kleine äquatoriale Montierung, die allerdings keine Schneckentriebe sondern Antriebe mit Reibrädern besitzt. Konstruktionsbedingt hat sie eine höhere Tragkraft, kann auch kleinere Teleskope tragen usw., allerdings ist sie dadurch weniger kompakt. Aufgrund des Reibrad-Prinzips muss hier auf eine genaue Ausbalancierung des Gewichts in beiden Achsen geachtet werden.
Insgesamt scheint die Nachführpräzision nicht ganz an den Astrotrac heranzukommen, dafür hat das Teil eine externe Steuerung, womit auch Guiding sinvoll möglich wird (Das gibt es für die Astrotrac zwar auch, das ist dann aber richtiges Gefrickel).
Ich weiß nicht wie wichtig dir Gewicht und Packmaß sind, eventuell wäre der Erwerb einer richtigen Astronomischen Montierung eine Alternative. Neu läge die
H-EQ5 im Preisrahmen, wenn du nach einer gebrauchten Vixen GP oder SP Ausschau hältst, kämst du mit 300€ bis 400€ davon.