Projekt: Konzertfotografie

Tja ... welches Glas ist zu empfehlen. Der Wunschzettel an den Weihnachtsmann könnte lang werden. Es kommt aber zuerst einmal auf die Örtlichkeiten an. Für eine 60 Meter breite Stones Bühne brauche ich andere Brennweiten als in einer Kellerkneipe, die für 80 Personen zugelassen ist aber 160 Personen drin sind. Das meiste was ich an der D2x gehasst habe war der 15 KG Rucksack. Wie Klaus schon erwähnte - Bewegungsfreiheit. Am besten man nimmt das mit was man auch hat, das ist am preiswertesten und davon so wenig wie möglich damit man sich bewegen kann. Eine Wunschliste wäre für eine Fx Kamera 1,4/24mm oder das 1,8/28mm, ein 50er und - ich hasse Zooms aber das 70-200 ist praktisch wenn auch sehr groß wenn ich als Vergleich mein altes AI Sigma 70-200 sehe was gut in der Saccoinnentasche verschwindet. Alles was man am Körper trägt ist sofort griffbereit. Alles was sich in Taschen und Rucksäcken befindet kann man im zweifelsfalle nicht erreichen oder bremst dich aus weil man überall hängen bleibt.

Es folgen nun zwei Bilder, die mit der Olympus E20p gemacht worden sind. Das einstige Olympusflagschiff. 5MP, Objektiv 2-2,2/9-36mm das entspricht KB 35-150mm Maximale ISO von 320 :lachen: und rauschte wie eine D3 bei ISO 250000. Offen war die Scherbe sehr weich konnte aber auch sehr knackig sein - Objektive bauen können die Jungs. Die Bilder sind bei einer Abendveranstaltung für die Außendienstler eines Pharmakonzerns entstanden. Die Band war der Liebling der Marketingtusse. Der Bandleader hat mal ein Casting gewonnen und war der Superstar - ein Kotzbrocken die Backgroundsängerin durfte auch ein Solo singen und die Frau war die Hölle - Gänsehaut rauf und runter. Vielleicht sieht man es an den Fotos ...


Party von elementares design auf Flickr


Party von elementares design auf Flickr

Die Bilder sind nicht "out of the cam" da musste ich heftig dran rum schrauben. Nach dem heutigen Stand der Technik spuckt sie selbst der Papierkorb wieder aus wenn man sie versucht zu löschen - Sondermüll :D Für Webbildchen oder ein Zweispaltenbild in irgendeiner Zeitung reicht es aber.
 
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Heute noch zwei Bilder von 2011 Sep. Multimediahalle in Zingst.
Thomas Loefke spielte Keltische Harfe

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Die Keltische Harfe

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Die Sache mit dem Licht

Immer wieder höre ich die Hypothese, Konzertfotografie, zumal bei Rock- oder Popkonzerten, sei schwierig bis unmöglich wegen der unmöglichen Beleuchtung. In der Tat, ganz trivial ist es nicht. Denn erstmal ist es üblicherweise recht dunkel, und eigenes Licht mitzubringen in Form von Blitzen ist häufig untersagt oder nicht opportun. Ganz abgesehen davon, dass das die authentische Lichtstimmung zerstört, und die gehört eben zu so einem Konzert dazu. Ansonsten finde ich, ist die Lichtsetzung durch schon auch mal wild agierende Beleuchter eine Herausforderung an den Fotografen, die es zu meistern gilt nach dem Motto: wenn es einfach wäre, könnte es ja jeder. Die Herausforderung bezieht die Nachbearbeitung mit ein. Ziel ist es, mit dem Bild eine authentische Stimmung zu transportieren.

Barny Murphy von der Spider Murphy Gang, groovend wie immer, man beachte die Kippe am Gitarrenhals. Leider nur mit Tageslicht, Stimmung kommt durch Pose und Mimik und wird durch das Licht nicht unterstützt.

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Hans-Jürgen Buchner, Haindling, in Rot.

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In Blau.

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Annähernd die Lichtstimmung vor Ort.

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Auf "normal" getrimmt.

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Für die ganz Schlauen: Schwarz/Weiss, reduziert auf die Strukturen, Lichtstimmung fällt weg. Damit natürlich auch Störungen durch dieselbe.

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Gruss
Suermel
 
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Eine Session, aus deren Unzulänglichkeiten man lernen konnte

Vor ein paar Monaten habe ich ein Musikertrio in einem Mini-Bistro fotografiert, weil sie in der Gruppierung neu zusammen waren und ein paar Auftritts-Fotos für ihre Homepage wollten, da es solche so gut wie noch nicht gab.
Ich war, resümierend gesehen, nur teilweise mit dem Ergebnis zufrieden, und nur dann, wenn es in die Portraits ging. Gute Gesamtgruppenfotos habe ich kaum, mit denen ich hausieren gehen möchte ;).

Es war keine schöne Aufgabe, denn wie oft:
- kaum Platz
- das Licht miserabel
- Hintergründe unruhig und unpassend (z.b. die Schiefertafel mit dem Angebot)

Das hatte zur Folge, dass ich sehr oft geblitzt habe (glücklicherweise) denn die ohne Blitz (trotz teilweise benutztem 35-er mit 1.8) waren alle für die Tonne. So ging die Licht- und Bistrostimmung dadurch meist flöten. Das war schade.

Hier die Gesamtsituation. Man sieht, dass die ersten Zuhörer fast auf den Musikern kleben. Leider waren sie auch auf keinem Podest, was die Sache für den Fotografen immer etwas einfacher macht. Ich habe ehrlich gesagt durch die Schwierigkeiten nicht mehr sehr genau auf die Optimierung der Einstellungen geachtet, so sind nun eben die Werte:

ISO 200 / 18 mm / Blende 5 / 1/80 sec (einzige Aufnahme mit 18-50)

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ISO 1000 / 50 mm / Blende 3,2 / 1/200 sec
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Die Portraits sind teilweise gut geworden, aber die Stimmung kommt eben durch den Blitz nicht so recht raus:

ISO 800 / 55 mm / Blende 4 / 1/60 sec
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Folgende drei sind mit dem 80-200 2.8 aufgenommen, ein tolles Teil, um nahe ranzukommen, aber für einen langen Abend furchtbar schwer, deswegen einmal eine Runde damit, und dann wieder auf das leichtere 24-70 2.8 gewechselt.

ISO 200 / 160 mm / Blende 4 / 1/200 sec
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ISO 200 / 145 mm / Blende 4,5 / 1/250 sec
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ISO 320 / 80 mm / Blende 8 / 1/200 sec
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Fazit: solche Events sind meiner Ansicht nach kaum richtig befriedigend zu fotografieren. Um ohne Blitz mal das eine oder andere hinzubekommen, hätte ich ein Stativ gebraucht, das wäre in den Räumlichkeiten nicht möglich gewesen (höchstens mal Einbein, aber das habe ich nicht).

Zu allem Ärger habe ich dann in der Durchsicht gemerkt, dass ich überproportional viele Gesichtsportraits gemacht habe und wenige, auf denen der ganze Musiker zu sehen ist. Das ergab sich auch aus der beengenden Situation heraus.

Gelernt habe ich daraus, dass ich zwischendurch mal checke, ob ich tatsächlich alle Positionen durchfotografiert habe.

Nervig ist an der Blitzerei natürlich auch, dass man den Ablauf des Konzertes empfindlich stört, das mag ich eigentlich gar nicht, deswegen sollte man sich dabei genau überlegen, welche Fotos man macht und nicht wild drauflos fotografiert, gemäß dem Wissen, dass die Aufnahmen ja nix kosten ;).
 
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Keine Frage: die Steigerung zur Konzertfotografie ist die Kneipenkonzertfotografie. Es ist noch enger, Musiker und Publikum sind kaum voneinander zu unterscheiden und das Licht besteht aus den tollsten Mischungen unterschiedlicher Kelvinwerte. Trotzdem würde ich gerade hier Blitzlicht meiden wie die Pest, um die potthässlichen Schlagschatten zu vermeiden. Und wenn, dann nur entfesselt. Und wenn entfesselt, dann nur einen Tick, um dem Bild einen leichten Kick zu geben, gerade so, dass die eigentliche Lichtstimmung nicht auch noch durch das Blitzlicht unbeherrschbar wird.

Andererseits: wo findet man solche Stimmungen wie bei einem Konzert in einer Kneipe? Wo noch springt der Funke so leicht über, allein schon aufgrund der Nähe zwischen Musikern und Zuschauern? Wo sich Publikum ins Bild drängelt, mit einbeziehen.

Wer da durch Zufall einen günstigen Platz ergattert hat, kann eine Nähe zum Musiker ausnutzen wie sonst nie. 35 und 50 mm bei Offenblende sind die Regel, über andere Blenden braucht man sich keine Gedanken zu machen. ISO-Automatik, die Störeffekte von Rauschen werden eh überschätzt. Stativ bringt meiner Meinung nach nichts, das Problem ist weniger das Verwackeln sondern eventuelle Bewegungsunschärfe.

Hier mal Bixology bei "Huuse jazzt", die Kneipe war so gross wie zwei Wohnzimmer. Bixology spielt ausschliesslich Musik von Bix Beiderbeke, einem Musiker, der sich in den 30er Jahren dem Jazz und dem Alkohol verschrieben hatte und den es dann leider auch in jungen Jahren dahingerafft hat. Aber die Musik: erste Sahne. Die Jungs stammen vom Bodensee und aus der Ortenau.

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Gruss
Suermel
 
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Danke, suermel, für die Ergänzung der Kneipenfotografie. Was ich an deinen Bildern auch sehe: Das Publikum darf auch gerne mal im Hintergrund dabei sein. Das habe ich bei meinen Fotos versucht zu vermeiden - aber da sollte man wohl die Not zur Tugend machen.
 
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Wann fotografiert man welchen Musiker am besten? Wann wird ein Bild sehenswert? Woher weiss ich das als Fotograf?

Der Fotograf muss zwangsläufig Voyeur sein, mit den Augen alles aufnehmen, was bildlich interessant sein kann. Ein Augenschmaus ist es, wenn ihm als Musiker Selbstdarsteller gegenüberstehen, die nicht allein mit ihrer Musik, sondern auch mit ihrer Show, ihrer körperlichen Interpretation, überzeugen wollen. Generell kann man sagen: je professioneller der Musiker, desto mehr Freiraum hat er in seiner Konzentration für den körperlichen Ausdruck. Wobei natürlich grosse individuelle Unterschiede bestehen. Je amateurhafter, jünger ein Musiker ist, desto mehr muss er sich auf Noten und Text konzentrieren, da bleibt kein Raum mehr für Selbstdarstellung. Auch generell gilt: Frauen haben es in der Selbstdarstellung leichter als Männer, sie können dem Rhythmus, der Musik leichter tänzerisch und mimisch Ausdruck verleihen.

Während eines Konzerts werde ich zum Psychologen. Ich studiere die Typen, die da auf der Bühne stehen und sich präsentieren. Ihre Gesten, ihre Schrittfolgen, ihre Bewegungen mit dem Instrument, ihre Mimik ... . Ziel ist es, herauszufinden, was sie demnächst machen werden und gedanklich darauf vorbereitet zu sein. Es hilft natürlich enorm, wenn man die Musik, die gespielt wird, kennt.

Die besten Motive bekommt man während der Soli geboten, deshalb ist es immer gut, dieses dramaturgische Angebot wahrzunehmen. Der Musiker weiss, jetzt steht er im Fokus. Seine Soli beherrscht er normalerweise aus dem ff. Körper und Gesicht spielen mit.

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Gruss
Suermel
 
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Wann fotografiert man welchen Musiker am besten? Wann wird ein Bild sehenswert? Woher weiss ich das als Fotograf?

Der Fotograf muss zwangsläufig Voyeur sein, mit den Augen alles aufnehmen, was bildlich interessant sein kann.

Danke Sürmel
Deine Ausage gilt auch für das Theater. Das mit dem Licht ist dort genau das gleiche nur die Farbscheinwerfer werden weniger oder statischer eingesetzt. Es gibt gute Beleuchter und solche, die es werden möchten und weit davon entfernt sind. Daher muss man sich mit den Gegebenheiten stark auseinandersetzen.

Dein Wahlspruch gefällt mir - Wenn Du etwas nicht verhindern kannst (oder willst): setze Dich an die Spitze der Bewegung!

Ja, so habe ich es auch wahrgenommen. Man kann ein Theater oder eben die Konzertbühne nicht nach eigenem Gusto umbauen. Also muss man die Gegebenheiten halt ins Bild einbauen.
 
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Wie macht man Konzertfotos? Was braucht man dazu? Welche Tips kann man geben?

Eigentlich nur wenige. Beherrsche das Handwerk und lass dich von der Stimmung des Konzertes einfangen, dann stell die Kamera auf Dauerfeuer und vergiß alle Hemmungen.

Und das alles meine ich durchaus ernst, sprich: Eigentlich kann ich nicht besser erklären. :fahne:

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Tja und ein wenig traurig stimmen mich diese Bilder auch. Der Musiker im grünen Polo ist in diesem Jahr einfach so verstorben. Zack und Schluß ... und es handelt sich bei ihm vielleicht sogar um eine kleine Legende.
 
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Nein, wir sind noch nicht am Ende, auch wenn mich das Wetter momentan ganz schön schafft!:)

Wir haben diesem Projekt viele Anregungen, Tipps ud Tricks entnehmen können; dafür auch noch einmal vielen Dank an alle Teilnehmer!

Ich möchte dieses Projekt jetzt gern mit Eurer Beteiligung weiterführen und habe mir dazu die nachfolgenden Inhalte notiert:

1. Kameraeinstellungen bei Konzerten (Belichtungsmessung, Scharfstellung über AF oder manuell, Blendeneinstellungen und die Wirkung auf das Bild, Objektiveigenarten und Einstellungen (VR oder nicht?) - dieser Punkt kann gern erweitert werden

2. Motivpositionierung oder Bildaufbau/Schärfeverteilung

3. Bildnachbearbeitung(en) (Farbkorrekturen/Weissabgleich/Konvertierung in B/W)

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4. Notwendige Bildbearbeitung für Agenturen und Presse

5. Dies und das


All dies soll uns helfen, letztlich die Frage zu beantworten, was macht ein gutes Konzertfoto aus!

Vielleicht beginnen wir gemeinsam mit Punkt 1

Kameraeinstellungen bei Konzerten (Belichtungsmessung, Scharfstellung über AF oder manuell, Blendeneinstellungen und die Wirkung auf das Bild, Objektiveigenarten und Einstellungen (VR oder nicht?) - dieser Punkt kann gern erweitert werden


und Euren Erfahrungswerten/Erfahrungen, gern auch mit Bildbeispielen.

Wer möchte (beginnen)?
 
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Bevor es hier noch systematisch wird, möchte ich gerne mein Kapitel mit den Solisten als lohnenswerte Motive noch um die netten Leute an den Schlagwerken vervollständigen. Jedenfalls die Drummer neigen ebenfalls zur Selbstdarstellung und pflegen gerne ein wenig ihr Sonderverhalten. Das macht sie zu beliebten Fotoobjekten. Ein paar Regeln sollten allerdings auch hier beachtet werden.

Regel 1: Drummer immer mit Stick ablichten! Eher kann man mal das halbe Gesicht weglassen, aber gar nie nicht ohne Stick!

Regel 2: Den Stick möglichst nicht durch eine zu kurze Belichtungszeit in der Bewegung einfrieren. Er sollte verwischt dargestellt werden, um die Dynamik, die Bewegung zu symbolisieren. Gleiches gilt für die Hände von Percussionisten. Die Belichtungszeiten liegen dann häufig zwischen 1/100 s und 1/50 s.

Die Schlagzeugsoli, die die Aufmerksamkeit mindestens einmal pro Konzert vollständig auf den Drummer lenken, sind eine Fundgrube für den geneigten Fotografen. Wenn sich gar die Chance ergibt, ihn nahe auf der Bühne zu besuchen (ohne den sonstigen Krempel der Band auf der Bühne zu demolieren und ohne die Zuschauer gross zu stören), dann ergeben sich besondere Perspektiven.

Ein paar Beispiele:

Charly Lüftner

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Bodo Schöpf

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Jürgen Zöller, u.a. BAP

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Auch Kuriositäten kommen ins Bild, wie hier die Rotbäckchen-Flasche, die manche von uns noch aus Kindertagen erinnern. Damals war eine andere Füllung drin, garantiert.

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Die Jungs aus der Abteilung Percussion:

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Gruss
Suermel
 
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Danke, Helmut; eine sehr gute und lehrreiche Galerie zum Thema Drums/Percussions!
 
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1. Kameraeinstellungen bei Konzerten (Belichtungsmessung, Scharfstellung über AF oder manuell, Blendeneinstellungen und die Wirkung auf das Bild, Objektiveigenarten und Einstellungen (VR oder nicht?) - dieser Punkt kann gern erweitert werden


Tja, die Kameraeinstellungen! Da gibt es natürlich individuelle Vorlieben, die sich über die Zeit entwickeln ... . Manches hat man als Neuling zunächst einmal mit fragendem Gesicht und grossen Augen quittiert. Wenn man sich eine Weile überwunden hatte, die Tipps tatsächlich anzuwenden, dann kann man sich das später gar nicht mehr wegdenken. Trotzdem gilt: hier ist nichts wahr oder falsch, sondern höchstens sinnvoll oder unsinnig.

Ein Diskussionsvorschlag:

Aufnahmebetriebsartenwähler: CH, es könnten in kurzer Zeit viele Bilder nötig werden.

Aufnahmen im Normalfall per Autofokus, weil schnelle, teils unvorhersehbare Bewegungen wie bei Sportlern erfolgen. Autofokus auf der AF-ON-Taste, das hat sich bei allem, was sich schnell bewegt, bewährt. Fokus im Normalfall immer aufs nächstliegende Auge des/der Protagonisten.

Die Fokussteuerung steht auf C = kontinuierlicher Atofokus.

Belichtungssteuerung im M-Modus, verbunden mit ISO-Automatik. Die Lichtverhältnisse ändern sich so schnell, ein jeweiliges Reagieren darauf wäre unmöglich. Genau für solche Situationen wurde die ISO-Automatik geschaffen. Normalerweise bleibt die Blende offen oder fast offen, variiert wird höchstens die Zeit. Alle Variablen sind bei den besseren Kameras durch den Sucher sichtbar, sodass eine Änderung eines Parameters erfolgen kann, falls nötig. Dies bezieht sich in erster Linie auf die Belichtungszeit, in wenigen Fällen auch auf die Blende. Durch Belichtungszeit und Blende wird der ISO-Wert indirekt beeinflusst.

In der Regel wird eine Belichtungskorrektur nötig, wenn eine Darstellung der Helligkeitsverhältnisse vor Ort angestrebt wird. Das kann bei -1 LV oder auch höher liegen.

Die Belichtungsmessung ist meist auf mittenbetont eingestellt, selten motivabhängig auch mal auf Spotmessung. Matrixcmessung verwende ich nie, weil sie gerade in Extremlichtsituationen gerne mal unberechenbare Ergebnisse produziert.

Die AF-Messfeldsteuerung ist bei mir auf dynamisch eingestellt. Ich arbeite mit 51 Messfeldern (ohne 3D-Tracking).

Was habe ich vergessen?

Ach so, dicke Speicherkarte einlegen, Akku laden und los geht's!



Gruss
Suermel

Edit:

Da ham wir's schon ...

So nen Quark wie Digital Lighting kann man getrost auslassen, so lange man in NEF fotografiert. Auch Rauschreduzierung findet, wenn überhaupt, bei mir ausschliesslich per Software statt.
 
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Weil es andernorts gewünscht wurde und weil es hier gerade passt, will ich ein paar Angaben zu den Einstellungen zu einem konkreten Bildbeispiel machen.

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D700, 70-200/2,8, 200 mm, 1/200 s, 1:2,8, -1LW, ISO 640

Susanne Mayer sang ihr Chanson relativ statisch. Offensichtlich war das ein Teil des Konzepts, dieses Lied zu interpretieren. Das Konzert fand auf der Bühne in einem öffentlichen Park statt, das Bild entstand um 22.37 Uhr. Frau Mayer ist gut beleuchtet, weiteres Umgebungslicht gab es keines, sodass der Hintergrund schwarz blieb.

Gruss
Suermel

Edit: In der Tat, Spotmessung. :)
 
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ISO640 finde ich interessant. Da frage ich mich, wie du die ISO eingestellt hast, autom. oder manuell?
 
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ISO640 finde ich interessant. Da frage ich mich, wie du die ISO eingestellt hast, autom. oder manuell?

Belichtungssteuerung im M-Modus, verbunden mit ISO-Automatik. Die Lichtverhältnisse ändern sich so schnell, ein jeweiliges Reagieren darauf wäre unmöglich. Genau für solche Situationen wurde die ISO-Automatik geschaffen. Normalerweise bleibt die Blende offen oder fast offen, variiert wird höchstens die Zeit. Alle Variablen sind bei den besseren Kameras durch den Sucher sichtbar, sodass eine Änderung eines Parameters erfolgen kann, falls nötig. Dies bezieht sich in erster Linie auf die Belichtungszeit, in wenigen Fällen auch auf die Blende. Durch Belichtungszeit und Blende wird der ISO-Wert indirekt beeinflusst.

Gruss
Suermel
 
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Danke, hab es nachher gerade gelesen. Da muss aber die Person gut beleuchtet gewesen sein, finde ich.
Und dann, ja, wie immer, ein perfekt beleuchtetes Bild. Da weiss ich wenigstens, dass ich noch üben kann.

Noch eine Frage: Die D700 kann problemlos höhere ISOs. Wäre es nicht von Vorteil, wenn man eine höhere Blende, sagen wir 4 einstellt? Meine Erfahrung zeigt mir, trotz 51 Messfelder ist man selten "im Auge", nur Nahe dabei. Manchmal genügt es, manchmal aber eben nicht. Somit ist mit Blende 2.8 die Grösse der Speicherkarte oder die Anzahl Speicherkarte schon noch eine Frage.
 
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Wäre es nicht von Vorteil, wenn man eine höhere Blende, sagen wir 4 einstellt? Meine Erfahrung zeigt mir, trotz 51 Messfelder ist man selten "im Auge", nur Nahe dabei. Manchmal genügt es, manchmal aber eben nicht. Somit ist mit Blende 2.8 die Grösse der Speicherkarte oder die Anzahl Speicherkarte schon noch eine Frage.

Die Fokussierung ist sicher auch Übungssache. Ich versuche, sehr präzise das jeweilige Auge anzuvisieren. Meistens treffe ich ganz gut. Das Trefferbild variiert von Fotograf zu Fotograf schon ganz erheblich. Aber es ist mach-, vor allem aber erlernbar. Also: üben!

Durchaus nicht nebensächlich ist tatsächlich auch die Anzahl und damit auch die Grösse der eingestellten Fokusmessfelder. Je weniger eingestellt werden, desto unpräziser ist die Anzeige im Sucher und die Ungenauigkeit, mit der der Automat sein Ziel findet. Die Fokusmessfelder sind grösser als im Sucher angezeigt.

Ich arbeite gerne mit Offenblende, denn bei den Aufnahmesituationen haben wir nicht immer so wie hier hinreichend Licht auf dem Hauptmotiv. Dann schnellen die ISO-Werte gerne mal in die 6.400-Regionen, und es kann entscheidend sein, ob durch Abblenden schon Terrain verschenkt wurde. Oft reichen die Offenblenden der Zooms sogar nicht aus, sodass auf Festbrennweiten ausgewichen werden muss. Die Schärfentiefe ist für die Abbildung des Gesichts nach meiner Erfahrung eher weniger das Problem. Aufgrund des Abstands zum Motiv ist die Schärfentiefe selbst bei 1,4, auf jeden Fall aber bei 2,8 ausreichend. Weil der Hintergrund häufig unruhig ist (andere Protagonisten, Mikros, Notenständer, ...) wirkt sich die offene Blende oft wohltuend auf die Raumwirkung im Bild aus.

Aus Gründen geringer Schärfentiefe blende ich in der Personenfotografie eigentlich nur bei Studioaufnahmen oder Umzügen ab, wo die Protagonisten relativ nahe zur Kamera platziert sind. Im Zweifel immer: eher offen.

Die Korrelation zwischen Blende und Speicherbedarf habe ich bei meinen Überlegungen unberücksichtigt gelassen.

Gruss
Suermel
 
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