„Dynamische Symmetrie“ - Eine weiterführende Variante zum Bildaufbau

Zuletzt bearbeitet:
Kommentar
FX? Ich habe Vollformat.
Ja das ist das Kleinbildformat: 24 x 36 mm, Seitenverhältnis 1:1,5 und der digitalen Welt ist es das "Vollformat". Je nach Kamera dann wie bei der D800 7.360 x 4.912 Pixel entsprechend 1: 1.498.
Wenn Du aber das Bild dann in 4:3 oder 4:5 oder 16:9 beschneidest, musst Du eben das Gitter für dieses Rechteck nutzen. Und wenn Du ein ganz "freies" Format machst, musst Du es dafür neu erstellen.
Die im klassischen Sinn "schönsten" Formate sind die Wurzel-Rechtecke, 1:Wurzel aus 1 (1:1), 1:Wurzel aus 2 (1:1,41), 1:Wurzel aus 3 (1:1,73), 1:Wurzel 4 (1:2), 1:Wurzel 5 (1:2,23). Das DIN Format ist übrigens 1:Wurzel 2.
Das Format 16:9 (1:1,77) ist annähern 1:Wurzel 3.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommentar
Danke für deine Ausdauer mir das zu erklären. Dieser Thread ist klasse.;)
 
Kommentar
Ob ich es richtig verstanden habe?
mein erster Versuch:
Das Foto aus der Kamera
Fotoforum-Box (45)_00001.jpg

in Gimp als Ebene geladen + Ebene mit Volkers Raster 5=4
Fotoforum-Fat (45)_00001 - Kopie.jpg

Fertiges Bild
Fotoforum-Fat (46)_00001 - Kopie.jpg
 
Kommentar
Ob ich es richtig verstanden habe?
Ja, hast Du. Danke, dass Du mitmachst!
Und Du könntest jetzt die Diagonalen von links und rechts unten nach oben am Auto entlang noch verstärken durch eine leichte Abdunklung des Hintergrunds parallel dazu mit einem Verlauf. Dann wird das Motiv noch besser isoliert. Hinten braucht ja auch nicht alles so scharf zu sein ...
 
Kommentar
Was mir bislang auffällt: Die senkrechten und waagrechten Linien liegen neben dem Goldenen Schnitt. Okay, soll sein, wiewohl der ja eigentlich der Natur am meisten entspricht. ABER: Diese Linien liegen machmal genau beim Drittelraster (z.B. bei den Quadraten, die Margit zeigt), manchmal genau im Goldenen Schnitt, manchmal offenbar näher zur Mitte als beim Goldenen Schnitt (Jürgen), meist aber deutlich weiter vom Zentrum entfernt als beim Goldenen Schnitt.

Irritierend für mich. Sehr irritierend sogar.
 
Kommentar
Irritierend für mich. Sehr irritierend sogar.
Das ist eben "dynamisch". Im Raster des Goldenen Schnitts und der Drittel Regel ist alles "statisch" ...
Und es geht hier auch um Linien und die Beziehung von Flächen, nicht um die bestimmte Position eines Motivs im Bild.
 
Kommentar
@ernst.w
Ja, das kann ich verstehen, dass Dich das irritiert. Jahrelang haben wir uns am Goldenen Schnitt orientiert und ihn als Maß aller Dinge angesehen. Die dynamische Symmetrie ist ein anderer Ansatz, den aber auch viele Künstler (auch schon alte Meister in der Malerei) angewendet haben. Das Projekt hier soll Dich einfach mal anregen über den Tellerrand zu blicken. Vielleicht bekommst Du damit ja eine erweiterte Sichtweise auf die Bildgestaltung.

Versuche doch einfach mal ein paar Deiner Bilder in das Raster zu zwängen und ggf. neu zu beschneiden und dann das Ergebnis für Dich zu interpretieren.

Wie gesagt, ich sehe das als Möglichkeit seinen Horizont zu erweitern, aber sich weiterhin an den Goldenen Schnitt zu halten ist ja auch kein Fehler. Die Projekte hier sollen eben den Zweck haben, ein wenig über den Tellerrand zuschauen und wenn man dabei ein wenig mitnehmen kann, dann bin ich schon glücklich.

Über dynamische Symmetrie findet man im Internet hauptsächlich nur englisch sprachige Beiträge. Es ist ein nahezu unbekanntes Thema bei uns.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommentar
Kommentar
Das Thema hat mich nach wie vor gefangen, merkt man vielleicht gar nicht :)
Hier nun der nächste Versuch. Durch Beschnitt und Verschiebung habe ich so viele natürliche Übereinstimmungen erzeugt, wie möglich.

full


Und so sieht es dann als Bild aus:

full


Das Original war jetzt nicht sooo weit davon weg aber die neue Einteilung gefällt mir besser. Allerdings, so merke ich immer mehr, wird der Weg für mich eher sein, das Raster ab und zu drüber zu legen, wenn es mir das gemachte Bild vorgibt, und es ggf. zu verbessern.

Wenn ich von vorn herein daran denke, wird es (für mich) zu "verkopft", dann nimmt es mir einen großen Teil der Freude am Bilder machen aus dem Gefühl heraus. Dabei ist mir jegliches Raster egal :D Aber hinterher kann es durchaus hilfreich sein.
Nicht falsch verstehen, ich bewundere Menschen, die Bilder planen können und dann grandiose Ergebnisse erzielen.

Viele Grüße
Robert
 
Kommentar
Zuletzt bearbeitet:
Kommentar
Wenn ich von vorn herein daran denke, wird es (für mich) zu "verkopft", dann nimmt es mir einen großen Teil der Freude am Bilder machen aus dem Gefühl heraus
Wenn Du aus dem Gefühl heraus das Richtige machst, auf eine gute Komposition achtest, hast Du es geschafft. Dann ist es eben nicht mehr verkopft ... Und ich glaube, das ist ein längerer Lernprozess. Ich habe auch gerade erst begonnen, obwohl ich glaube, auch schon früher einiges richtig gemacht zu haben.
 
Kommentar
Was mir hier ein bisserl fehlt, ist der Vergleich von Jetzt und Einst. Wie sahen die Bilder vorher aus, wie nachher. Nur in zwei Fällen kenne ich die Originale.
 
Kommentar
Hier dann mal ein Beispiel vorher nachher

Das Foto wie aus der Kamera. Eine Aufnahme von der Reise durch Radjastan im Februar 2014. Das Foto hat mir so damals ganz gut gefallen.

VGO_1317v1_on1_nc_landscape.jpg


Jetzt neu beschnitten. Das Gesicht etwas aufgehellt und über alles außer dem Gesicht etwas Überstrahlung (Glow) gelegt. Die Augen etwas mehr aufgehellt. Den Hintergrund etwas wärmer gefärbt.

VGO_1317_on1_nc_landscape.jpg


Besser? Oder nur anders?

Und das sind die Linien, wie sie in das Gitter der dynamischen Symmetrie passen:


upload_2018-4-5_9-33-42.png


Und ja: Irgendwie liegt die Nasenspitze auch auf der Drittelteilung. (Bei 4:3 Format liegen die Schnittpunkte der Horizontalen und Vertikalen ja sehr nahe beim Goldenen Schnitt). Es ist aber nicht das hervorstechende und einzige Gestaltungsprinzip.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommentar
Auch wenn ich mich mit Kommentaren sehr zurück halte, lese ich mit hohem Interesse diesen Threat aufmerksam mit. Ich muss gestehen, dass ich einiges des Geschriebenen nicht verstanden habe! Da muß ich bestimmt noch ein, zweimal nachlesen und auf Eingebung hoffen.
Insgesamt stelle ich mir ein fotografieren unter den Gesichtspunkten der dynamischen Symmetrie, also das berücksichtigen der Knotenpunkte, Linien und Diagonalen zum Zeitpunkt der Aufnahme als sehr, wenn ich sogar als extrem schwer vor. Dazu bedarf es sicher sehr viel Übung und Erfahrung. Schon das Einhalten oder Berücksichtigen der Drittelregelung oder des goldenen Schnitts erfordert schon einiges an Aufmerksamkeit. Ich bin reiner Hobbyfotograf und fotografiere nicht gerade exzessiv. Deshalb bin ich mir nicht sicher, ob ich mit meiner Art zu fotografieren die Erfahrung überhaupt sammeln kann?
Zunächst werde ich versuchen, an schon gemachten Bildern das Sytem anzuwenden. Vor allem muß ich für mich, dass Problem der Flächengestaltung zu lösen?
 
Kommentar
Vor allem muß ich für mich, dass Problem der Flächengestaltung zu lösen?
Das ist ein guter Ansatz!
Auch ich habe einige Zeit gebraucht, bis ich das alles verstanden habe. Es lohnt sich, die Zeit dafür zu nehmen, auch wenn Du jetzt vielleicht meinst Du seist nur ein Hobbyfotograf ...
Und ja: Die Anwendung der Dynamische Symmetrie im Foto ist nicht das einzige Mittel zu besseren Fotos zu kommen, aber eines unter mehreren.
Danke, dass Du hier mitmachst.
 
Kommentar
Zurück
Oben Unten